Biographie

  • Geboren am 14. November 1959 in Massa (Italien)
  • 1965-1967 Besuch der Grundschule in Italien
  • 1967 mit sieben Jahren mit den Eltern nach Deutschland emigriert
  • Vater Lucio (Chemiefacharbeiter bei der BASF Ludwigshafen
  • Mutter Marcella (Lehrerin für italienische Einführungsklassen)
  • 1967-1979 Besuch der deutschen Schulen (Abschluss Abitur)
  • 1979-1984 Studium der Psychologie an der Universität Heidelberg (Abschluss Dipl.-Psych.)
  • 1984-1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Heidelberg
  • 1986-1991 Hochschulassistent an der Technischen Universität Darmstadt (Abschluss Dr. rer.-nat.)
  • 1991-1994 Professor für Sozialpsychologie an der Hochschule Darmstadt
  • 1994-2002 Freiberufliche Tätigkeit als Berater und Publizist
  • Seit 2002 Geschäftsführer und Inhaber der sociotrend GmbH (Sozialforschungsinstitut)
  • Seit 1984 Durchführung von Lehrveranstaltungen an verschiedenen Hochschulen

Hintergrund

  • Aus einer Familie (erfolgloser) Schriftsteller stammend, konnte ich mich langer Zeit der Versuchung widersetzen, selbst zu schreiben.
  • Erster Schreibversuche (Lyrik und Kurzprosa) zur Schulzeit konnten mir Hilfe demotivierender Lehrer schnell abgewehrt werden.
  • Erst mit knapp 40 Jahren nahm ich mir eine Auszeit, um einen ersten Roman zu schreiben. Die Himmelsleiter erschien 1996 und brachte einen Achtungserfolg.
  • Kurz darauf entstand mein Italienroman Die Nacht wird deinen Namen tragen, der bei Scherz und S. Fischer erschien, allerdings auf wenig Resonanz stieß.
  • In dieser Zeit wurde ich von Joachim Jessen von der Agentur Thomas Schlück betreut.
  • Nach Beendigung der Zusammenarbeit mit Agentur und Verlag entstanden drei weitere Romane und ein Gedichtband, die als eBooks erschienen (sociotrend eBooks im Apple- und Kindle-Store).

Ein deutsch-italienischer Schriftsteller

Auf den ersten Blick ist Marco Lalli ein typischer Vertreter der 2. Gastarbeitergeneration. Noch in der Heimat geboren, mit sieben Jahren mit den Eltern nach Deutschland gekommen, der Vater Chemiearbeiter in der BASF, die Mutter Hausfrau, mit zwei Geschwistern lebt er in einer Zweizimmerwohnung im siebten Stock eines Hochhauses am Rande von Ludwigshafen. Doch dann schafft er, was nur wenigen gelingt. Er besucht die deutschen Schulen, erlangt das Abitur, studiert und promoviert schließlich im Fach Psychologie. Mittlerweile ist er Vierzig, hat ein gutgehendes Institut für Sozialforschung und – hier fängt das an, was diese Geschichte zu einer Geschichte macht – schreibt deutsche Bücher.

Gerade ist sein Kriminalroman Die Himmelsleiter im Scherz-Verlag als Taschenbuch erschienen, ein vielbeachtetes Erstlingswerk, dem die Kritiker einhellig bescheinigen, spannend, vielschichtig und sprachlich überaus gelungen zu sein. Eine Meinung, der sich der Verfasser dieser Zeilen nur anschließen kann.

Wie kommt ein Italiener dazu, ein Psychologe zudem, der mitten im Berufsleben steht, deutsche Kriminalromane zu schreiben? Wir besuchen den Autor in seinem Haus bei Heidelberg.

Hier erzählt er uns eine lange Geschichte, ein Großvater, der heimatkundliche Literatur und Kriegsberichte geschrieben hat, ein Vater mit einem Schrank voll selbst verfasster Manuskripte, Mutter, Bruder, Schwester, eine ganze Familie, der das Schreiben Berufung und zugleich Fluch zu sein scheint, Fluch deshalb, weil es vor ihm noch niemand geschafft hat, in einem ernstzunehmenden Verlag veröffentlicht zu werden. (…)

Michele Santoriello, 2000